Employer Branding ist viel mehr als einfach eine Arbeitgebermarke. Im Arbeitnehmermarkt des Küchenhandels ist Employer Branding entscheidend für die Zukunftsfähigkeit ihres Unternehmens. Was dabei besonders wichtig ist, erfahren Sie im Blog.
Lange Zeit ging es bei Einstellungen vor allem darum, was Arbeitgeber sich wünschen: Loyalität, Flexibilität, Eigenverantwortung, Kreativität und eine Top Ausbildung sind nur einige der Schlagworte, die man in einschlägigen Stellenanzeigen las – und leider noch immer liest. Im Küchenhandel spüren wir schon länger einen kräftigen Wind von vorn. Insbesondere wenn es um die dringend notwendigen Fachkräfte geht, ist es eine Herausforderung, gutes Personal zu finden. Und die Situation wird sich in den nächsten Jahren definitiv noch verschärfen!
In Zeiten, in denen sich Fachpersonal die Stellen aussuchen kann, reicht das Fordern nicht mehr. Kluge Arbeitgeber haben das schon wesentlich früher für sich erkannt und entsprechend vorgesorgt. Insbesondere bei den Gesellschaftern und Partnern von Der Küchenring sind langfristige Geschäftsbeziehungen zu Kunden – nicht selten über Generationen hinweg – ein essenzieller Pfeiler des Erfolgs. Das funktioniert weniger gut mit hoher Mitarbeiterfluktuation oder schlecht qualifiziertem Personal! Wer es hingegen schafft, ein angenehmes Betriebsklima zu schaffen, der hat schon einen wichtigen Schritt getan.
Hier geht es vor allem darum, als Arbeitgeber genau hinzuhören – und umzusetzen. Oder wie es im Amerikanischen heißt: Walk the Talk! Mit einfach etwas mehr Gehalt ist es oftmals nicht getan – eher im Gegenteil. Ganz oben auf der Wunschliste von Arbeitnehmern stehen heute Wertschätzung und sinnstiftende Aufgaben. Nach der Work-Life-Balance kommt jetzt die Work-Life-Integration. Das ist nicht mehr einfach ein ausgeglichenes Verhältnis von Arbeit und Privatleben – längst sind die Grenzen, nicht zuletzt dank der Digitalisierung, fließend. Bei der Work-Life-Integration geht es darum, die Interessen beider Seiten auf individueller Ebene in Einklang zu bringen. Junge Fachkräfte mit kleinen Kindern haben andere Bedürfnisse an die Ausgestaltung ihrer Tätigkeit als ältere Mitarbeiter. So haben viele Menschen kein Problem damit, am Sonntag ihre Emails zu erledigen, wenn sie dafür Mittwochs einen Nachmittag frei bekommen.
Aber auch kontinuierliche Weiterbildung, Arbeitsmittel auf der Höhe der Zeit und Corporate Benefits sind entscheidend. Ob das nun das Job-Rad ist, der Firmenwagen auch zur Privatnutzung oder regelmäßige Firmenevents – Zuhören ist gefragt. Ein Thema ist jedenfalls für beinahe alle Mitarbeiter wichtig: Die Optimierung von Freizeit.
Bevor wir uns mit mehr Freizeit und verkürzten Arbeitszeiten beschäftigen, noch einige grundsätzliche Dinge:
Diese Unterscheidung kann man gar nicht oft genug betonen. Mit den oftmals kurzfristig ausgerichteten Maßnahmen des Human Resources Marketing wird man es nicht schaffen, Mitarbeiter langfristig zu halten. Oder einfach gesagt: Niemand bleibt wegen eines kostenlosen Obstkorbes, wenn der Umgangston nicht stimmt.
Das Jobrad, Homeoffice oder der bereits erwähnte Obstkorb galten lange als Beispiele aus großen Unternehmen und der Startup-Welt. Das heißt natürlich nicht, dass diese Dinge nicht auch bei Ihnen positiv aufgenommen werden – sofern sie den tatsächlichen Wünschen der Mitarbeiter entsprechen. Es bedeutet aber, dass sich mit reiner Kosmetik kein Blumentopf gewinnen lässt.
Spätestens im stationären Handel oder bei den Küchenmonteuren dürfte es damit ohnehin schwierig werden. Wie grundsätzlich bei allen Themen gilt es auch hier, ein gewisses Selbstbewusstsein als Arbeitgebermarke zu entwickeln und offen zu kommunizieren. Das ist allemal besser als das Schlagwort-Bingo mitzuspielen und dann auf beiden Seiten Enttäuschung zu produzieren. Nicht alle Mitarbeiter wollen nämlich tatsächlich auch von zu Hause aus arbeiten, sondern finden im Gegenteil eine Trennung und ein kreatives Miteinander in ansprechenden Räumlichkeiten sehr schön.
Kommen wir jetzt zum Thema der verkürzten Arbeitszeiten. Dabei geht es auch um die Eingangs erwähnte Work-Life-Integration: Der Job soll sich am Leben der Menschen orientieren, nicht umgekehrt. Was sich aktuell am Markt etabliert, ist die 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich. Ob Handwerk oder Handel – Dieses Modell wird von den Mitarbeitern sehr gut angenommen und leistet einen hohen Beitrag zur Zufriedenheit und damit gegen Fluktuation. Wobei zu erwähnen ist das die tägliche Arbeitszeit in den allermeisten Fällen verlängert wird und dem Unternehmen somit erstmal kein Nachteil entsteht. Wer sich jetzt fragt, wie sich das auf das Geschäft auswirkt: In einem Modellprojekt gaben 35% der teilnehmenden Firmen sogar höhere Umsätze an! Weitere Zahlen dazu finden Sie in dieser Grafik:
Ob man sich nun dazu entscheidet, die eigenen Verkaufsflächen einen Tag weniger zu öffnen und so zusätzlich Energie für Licht, Heizung etc. zu sparen oder ob man durch geschickte Personalrotation die ursprünglichen Öffnungszeiten beibehält, ist dabei nicht wirklich entscheidend. Geänderte Präsenzzeiten werden gerade bei spezialisierten Fachgeschäften wie dem Küchenhandel von den Kunden auch toleriert oder sogar positiv bewertet, wenn die Kommunikation dahinter stimmt. Schließlich sind die Kunden meist auch selbst Mitarbeiter oder Unternehmer, kennen die Situation sehr gut und berichten im Bekanntenkreis vom Arbeitszeitmodell “ihres” Küchenhändlers. Genau hier beginnt nämlich schon das Employer Branding!
So individuell wie Firma und Mitarbeiter, so individuell sollte das Employer Branding sein. Hier gilt Ähnliches wie im Service: Unzufriedene Kunden sind Gift, unzufriedene Mitarbeiter auch. Zuhören, offen und ehrlich kommunizieren, auf menschlicher Ebene Wertschätzung ausdrücken – und vor allem umsetzen! Wer das beherrscht, ist für das Employer Branding schon auf dem besten Weg. Der Rest ist Kommunikationssache.
Der Küchenring unterstützt seine Gesellschafter mit Rat, Tat und starken Partnern – für eine individuelle Kommunikation der Arbeitgebermarke und für zufriedene Mitarbeiter.